Giovanni Bembo

Domenico Tintoretto: Porträt des Dogen Giovanni Bembo, Öl auf Leinwand, 117,5 mal 90,5 cm, 1616 (?), Privatsammlung

Giovanni Bembo (* 21. August 1543 in Venedig; † 16. März 1618 ebenda) war, folgt man der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig, ihr 92. Doge. Er regierte vom 2. Dezember 1615 bis zu seinem Tod.

Giovanni Bembos Ämterlaufbahn, wie sie für die venezianischen Patrizier üblich war, bestand fast ausschließlich in militärischen Positionen. Dabei betätigte er sich ganz überwiegend in der Kriegsflotte, insbesondere beim Kampf gegen die osmanischen Verbände und später gegen die Piraten innerhalb der Adria. Bereits ab 1598 kämpfte er gegen die Uskoken, 1607 war er Admiral der venezianischen Handels- und Kriegsflotte. Aufgrund seiner Verdienste und weil man einen Kompromisskandidaten suchte, wurde Bembo in das höchste Amt der Republik gewählt.

Während seiner Regierungszeit spitzten sich die Spannungen mit Österreich wegen der Uskoken zu, die vor den Osmanen geflohene Christen waren, und die die Venezianer als bloße Piraten betrachteten. Diese sich über Jahrzehnte hinziehenden Kämpfe, in denen die Habsburger versuchten, das venezianische Handelsmonopol in der Adria zu brechen, endeten erst 1617. Im Friedensvertrag von Madrid verpflichteten sich die österreichischen Habsburger, die Uskoken unter Zwang ins Binnenland umzusiedeln. Wegen der enormen Kriegskosten kam es in Venedig zu einer Finanzkrise.


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